Koh Kret – Bangkoks idyllische Insel

Ein beliebtes Ausflugsziel im Norden Bangkoks ist die Fluss-Insel Koh Kret. Hier findest du eine Übersicht der Sehenswürdigkeiten sowie Tipps zur Anreise und Übernachtung.

Bangkok ist heute wahrscheinlich eine der sich am schnellsten wandelnden Hauptstädte Südostasiens. Immer neue Shoppingmalls und Wohnungsbauprojekte sowie stylische Bars und Restaurants schießen aus dem Boden. Die Stadt der Engel zeigt sich von Tag zu Tag futuristischer.

Wer zuletzt in den 80er- und 90er-Jahren in Bangkok war, wird die Metropole heute nicht wieder erkennen. Wenn du dieses alte Bangkok der windschiefen Teakholzhäuser an den Wasserkanälen noch mal erleben möchtest, dann musst du zum Glück nicht in alten Bildbänden blättern, sondern es reicht, einige Kilometer vor die Tore der Stadt zu fahren.

Eine dieser grünen Oasen, die ich dir heute vorstellen möchte, kannst du wunderbar in einem Tages- oder Halbtagesausflug besuchen. Dabei handelt es sich um Koh Kret, die größte Insel im Chao Phraya. Sie liegt rund 25 Kilometer flussaufwärts in der Provinz Nonthaburi und ist nicht natürlichen Ursprungs. Vielmehr entstand 1722 beim Bau eines Kanals für den Schiffsverkehr. Heute ist sie vor allem für die dort erhältlichen schönen Töpferarbeiten bekannt. Das liegt daran, dass auf Koh Kret zuerst die Mitglieder des Stammes der Mon gesiedelt haben, die neben ihrer Form des Buddhismus auch das Töpferhandwerk mitgebrachten.

Unterkunftstipp für deinen Aufenthalt in Bangkok:
Das beliebte Hotel Villa De Khaosan hat moderne Zimmer, einen Außenpool und eine Top-Lage. Sowohl der Königspalast, viele weitere berühmte Tempel als auch die Party-Meile Khao San Road sind zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen. Und auch zum Chao Phraya Fluss ist es nicht weit. Hier findest du das Hotel bei Booking.com und hier bei Agoda. Weitere Hoteltipps in verschiedenen Preisklassen sowie Empfehlungen für Touren und alles Wissenswerte zur Anreise findest du am Ende des Artikels.

Koh Kret: die Flussinsel in Bangkok

Auf der Insel gibt es keine Autos, sondern nur einen schmalen Rundweg. Am Fähranleger werden Fahrräder an die Ausflügler verliehen. Eigentlich ist es aber nicht notwendig, dass du dir einen Drahtesel ausleihst, denn die Inselumrundung sind gerade einmal sechs Kilometer und zu Fuß kannst du auch viel leichter mal nach links oder rechts abbiegen, um die vielen kleinen Details der Insel entdecken.

Es sind nämlich nicht die großen Sehenswürdigkeiten die Koh Kret so besonders machen, sondern der Charme des ländlichen Thailands, der dich um Jahre zurückversetzt in das alte Bangkok. Ein spannender Kontrast zu den heutigen Glitzerfassaden des neuen Bangkoks!

Die Insel Koh Kret ist zwar kein Geheimtipp und vor allem an den Wochenenden nutzen viele Bewohner der Stadt die Gelegenheit zu einer Auszeit im Grünen, aber trotzdem herrscht bis heute eine ruhige Atmosphäre.

Ich habe mich an einem sonnigen Sonntag auf den Weg gemacht und einen entspannten Tag vor den Toren des lauten und hektischen Bangkok genossen. Da ich weder der Frühaufsteher noch der Touristengruppen-Freund bin, habe ich mich zur Anreise für das Express-Boot vom Hauptanleger Saphan Taksin aus entschieden. Zwar nicht komfortabel, aber dafür umso authentischer geht die Fahrt vorbei an Luxushotels, prachtvollen Tempeln, glitzernden Glasfassaden, alten Kirchen und Kathedralen im Kolonialstil und den letzten Holzhäusern Chinatowns, die immer öfter ein zweites Leben als kleine aber feine Designhotels bekommen. Für mich gibt es keinen Bangkok-Besuch ohne eine Fahrt auf dem Chao Phraya.

Je weiter du, begleitet vom Pfeifkonzert der Bootseinweiser und dem bunten Menschengewirr aus Pendlern, Touristen und Mönchen Richtung Norden kommst, desto mehr wandelt sich das Bild an den Ufern. Die Hochhäuser werden weniger und an ihre Stelle treten traditionelle Wohnhäuser. Sobald die alte Turmuhr von Nonthaburi in Sicht kommt, ist das erste Etappeziel der Fahrt erreicht, denn leider fährt nur die grüne Linie am späten Nachmittag die knapp 10 Kilometer weiter zum Pier Pak Kret.

Ich habe daher die Gelegenheit genutzt und bin noch ein bisschen durch die Gassen rund um den Anleger gebummelt. Hier kannst du dir auch an den zahlreichen Garküchen und Ständen eine kleine Stärkung holen, bevor es weiter geht.

Ich habe den Bus Nr. 32 zum Pak Kret Markt genommen, alternativ kannst du auch einfach ein Taxi direkt zum Pier rufen, oder ein Longtailboot, was aber wahrscheinlich die teuerste Variante ist.

Vom Markt sind es dann noch ein paar hundert Meter zu Fuß. Als Anhaltspunkt kannst du den Tempel Wat Sanam Nuea nehmen, von wo aus die kleine Personenfähre für ein paar Baht übersetzt. Unterwegs siehst du, je nach Wochentag, vielleicht schon die Thais bei ihrer Lieblingsbeschäftigung – dem Essen. Unter der Brücke befinden sich einige schwimmende Restaurants und die Gäste nehmen auf Matten am Ufer platz.

Sobald die Fähre voll ist, geht es in wenigen Minuten dann endlich nach Koh Kret. Begrüßt werden die Besucher vom Wahrzeichen der Insel – dem schiefen Chedi von Koh Kret. Rund um den Anlieger bieten einige Bewohner Leihfahrräder an. Es ist auch möglich, die Insel mit einem Boot vom Wasser aus zu erleben.

Jetzt kann die Erkundung beginnen.

Wat Poramaiyikawat

Gleich am Anleger siehst du den Haupttempel der Insel, der im burmesischen Stil erbaut wurde und bis heute ein wichtiger Ort für die kleine Mon-Gemeinde in Thailand ist. Verziert ist der Ubosoth mit italienischem Marmor, den Rama V nach Thailand brachte. Der weiße schiefe Chedi am Ufer beherbergt laut Erzählungen eine Reliquie Buddhas.

Weiter geht es, vorbei am Tempel Wat Phai Lom mit seinem liegenden Buddha und seiner hübschen Kapelle aus der späten Ayutthaya-Periode, zum Töpferdorf Nummer 6, unübersehbar aufgrund der unzähligen Essens- und Verkaufsstände entlang des schmalen Weges.

Zum Dorf zweigt ein kleiner Weg nach links ab. Gerne kannst du einen Blick in die kleinen Ateliers werfen, die sich teilweise in liebevoll gestalteten verwunschenen Gärten verstecken, und mit etwas Glück einem Töpfer über die Schulter schauen.

Töpferei

Wie bereits gesagt, haben die Mon das Töpferhandwerk auf die Insel gebracht und stellen bis heute in traditioneller Weise ihre Töpferwaren her. Jedes Stück ist handgearbeitet, teils filigran verziert und in den alten »Schildkrötenöfen« gebrannt.

Neben allerlei netten kleinen Mitbringseln für wenige Baht kannst du auch hochwertige Terrakotta-Kreationen kaufen. Hergestellt und angeboten werden auf der Insel neben typischen Souvenirs für Touristen auch Alltagswaren wie Blumentöpfe, Schalen, traditionelles Steingut und in einigen kleinen Ateliers auch künstlerische Arbeiten. Diese handgefertigten kleinen und großen Kunstwerke kannst du deutlich günstiger auf der Insel erwerben, als in den Geschäften Bangkoks. Auf jeden Fall ist auch das kleine Kwan Aman Pottery Museum einen Besuch wert, in dem einige besonders schöne Stücke ausgestellt sind.

Wat Sao Tong Thong

Nach dem Töpferdorf kommst du zu einem weiteren schönen alten Tempel mit der höchsten Pagode der Umgebung, ebenfalls im Ayutthaya-Stil erbaut. Sehenswert sind vor allem die kunstvollen Deckenmalereien. Am gleichnamigen Pier kannst du deine Erkundung auf dem »Om Kret«, einem Seitenarm des Chao Phraya, fortsetzten und dich zum Wat Yai Sawang am anderen Ufer und weiter in den »Klong der Desserts« fahren lassen.

An Land gelangt der Weg jetzt in den »ruhigeren« Teil der Insel. Mit Obstgärten, Reisfeldern und Lotussümpfen, über denen die Palmen im Wind schaukeln, bekommst du hier ein Gefühl, wie es im alten Bangkok der Kanäle und Teakhäuser, als es noch das Venedig des Ostens genannt wurde, gewesen sein muss.

Ein sehr einfaches Leben, dafür fernab der Hektik der Großstadt. Interessierten Besuchern wird hier auch ein Einblick in die traditionelle Landwirtschaft mit ausgeklügelten Bewässerungskanälen und den typischen Obst- und Gemüsesorten gegeben.

Kurz bevor du wieder zum Pier gelangst, kommst du noch am Tempel Wat Chimphil Suthawat, dem Töpferdorf Nummer 1 und einem weiteren Himmel für Feinschmecker, dem OTOP-Dorf vorbei. Falls du bis hier noch nicht den Blick auf den Fluss von einer der Flussterrassen genossen hast, dann solltest du es auf jeden Fall hier tun und deinen Besuch damit entspannt ausklingen lassen.

Essen

Vor allem für die thailändischen Besucher steht ganz klar das kulinarische Vergnügen im Vordergrund und so stellt sich dir eher die Qual der Wahl, welche der Leckereien du probieren möchtest. Zum Glück werden überall kleine Portionen angeboten und so kannst du dich wunderbar durch die meist traditionellen Mon-Leckereien probieren.

Ansonsten gibt es einfache, aber dafür wirklich zauberhafte Terrassenrestaurants rund um die Insel. Hier kannst du bei einem kühlen Bier das gemächliche Treiben auf und um den Fluss beobachten.

Wenn du gerne Süßes isst, dann solltest du einen Abstecher in den sogenannten »Sweet Canal« machen. Hier werden Desserts so weit das Auge reicht angeboten. Der Kanal zweigt in der Biegung der Insel ab. Vor allem an Wochenenden sollte es kein Problem sein, ein Boot zu finden, das dich dorthin bringt.

Hotels

Wenn du die entspannte Atmosphäre Koh Krets länger genießen möchtest, stehen dir ein paar einfache Gästehäuser zur Verfügung. Hierzu sei aber gesagt, dass die Inselbewohner kaum englisch sprechen und es abends, sobald die Tagestouristen die Insel verlassen haben, auch sehr ruhig wird und die Läden und Restaurants schließen.

Anreise

Linienboot

Die schönste Variante, die Insel Koh Kret zu besuchen, ist die Fahrt mit dem Boot den Chao Phraya hinauf. Hier kannst du entweder das Express-Boot nehmen, das unter anderem vom Saphan Taksin, Oriental oder Tha-Chang-Pier ablegt und je nach Linie und Ablegestelle gut eine Stunde benötigt. Eine direkte Verbindung zum Pak Kret Pier bietet nur die grüne Linie während der Rush-Hour, aber leider in die falsche Richtung – morgens nach Bangkok und abends von Bangkok nach Pak Kret. Du kannst aber die gelbe, orange oder weisse Linie für nur ca. 20 Baht bis zur Endhaltestelle Nonthaburi (sehr einfach an der Turmuhr zu erkennen) nehmen und von dort aus entweder in ein Taxi oder in den Bus Nr. 32 zum Pak Kret Pier steigen. (Bitte Busnummern immer vorher nochmal checken, hier kann sich immer mal was ändern.)

Die Fähren auf die Insel fahren dann hinter dem Tempel Wat Sanam Neua am Pak Kret Pier ab.

Ausflugsboot

Am Sonntag fahren auch Ausflugsboote – Special Chao Phraya Express Boat – nach Koh Kret. Meist ist es die Tour nach Ayutthaya, die unterwegs an diversen Sehenswürdigkeiten Halt macht, oder das Koh Kret Boot »Koh Kret Cruise«. Die Boote legen immer sonntags um 9 Uhr am Saphan Taksin (Central) Pier ab und bieten auch Verpflegung.

Bus

Zwar nicht so malerisch, dafür aber einfacher, ist die Anreise mit dem Bus von Bangkok aus. Abfahrt des Busses Nr. 166 war bisher ab Victory Monument und Bus 505 ab CentralWorld, aber durch den clean-up der Regierung besser vor Ort nochmal abklären.

Der Bus kommt dann am Pak Kret Markt an, von wo aus es noch 500 Meter zu Fuß zum Pier sind.

Hotels, Touren & Anreise

Zum Abschluss noch schnell ein paar Tipps für deine Anreise und deinen Aufenthalt in Bangkok.

Anreise:

Die thailändische Hauptstadt Bangkok hat zwei internationale Flughäfen. Am Suvarnabhumi Airport (BKK) landen die meisten Fernflüge. Der Flughafen Don Mueang (DMK) wird vor allem für Inlandsflüge und Verbindungen in andere asiatische Länder genutzt. Flugpreise und Verbindungen vergleichst du am besten mit Skyscanner.

Hier findest du ausführliche Tipps zur Anreise nach Bangkok und hier zu öffentlichen Verkehrsmitteln in Bangkok.

Von Bangkok kommst du auch mit dem Bus weiter. Tickets kannst du zum Beispiel bei 12go oder BusOnlineTicket buchen. Hier findest du alles Wissenswerte zum Busfahren in Thailand.

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